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33.600 Häuser in Münster klimaschädlich

Gewerkschaft: Steuerbonus für Sanierung nutzen

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20.01.2020
Presse Archiv

Klima-Faktor eigene vier Wände: Für Hausbesitzer in Münster lohnt es sich ab 2020 mehr als bislang, in die energetische Gebäudesanierung zu investieren. Darauf hat die Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG Bau) hingewiesen. Mit Blick auf den von der Bundesregierung neu eingeführten Steuerbonus für klimafreundliche Umbauten rechnet die Gewerkschaft mit Tausenden zusätzlichen Sanierungen - und damit noch besser gefüllte Auftragsbücher der Baufirmen.

„Das Potenzial in Münster ist riesig. Aktuell sind hier 33.600 Gebäude älter als 40 Jahre. Viele von ihnen haben eine katastrophale CO2-Bilanz“, sagt Detlev Hopp, Bezirksvorsitzender der IG Bau Münster-Rheine. Der Gebäudesektor macht mit 117 Millionen Tonnen CO2 immerhin 14 Prozent der Treibhausemissionen in Deutschland aus.

"Vom nicht isolierten Dach bis zu zugigen Fenstern – ein unsaniertes Haus belastet die Umwelt und treibt die Heizkosten nach oben", betont Hopp. Mit dem neuen Steuerbonus könnten Eigenheimbesitzer erstmals einen großen Teil ihrer Ausgaben vom Staat zurückbekommen. Wer in selbst genutztem Wohneigentum die Wände oder das Dach dämmt, Fenster, Türen oder die Heizung erneuert, kann künftig drei Jahre lang 20 Prozent der Investitionen von der Steuer absetzen. Die maximale Förderung liegt bei 40.000 Euro. Das Gebäude muss dafür mindestens zehn Jahre alt sein.

Die IG BAU sieht in dem Modell eine "wichtige Ergänzung" zu den bisherigen Programmen der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW). Die Bank vergibt Zuschüsse und günstige Kredite für energetische Sanierungen. "Hier muss deutlich nachgelegt werden", fordert Detlev Hopp.

Ohne eine massive Steigerung der Umweltsanierungen seien die CO2-Einsparziele im Gebäudebereich nicht zu schaffen. Nach dem Klimaschutzplan der Bundesregierung müssen die Gebäude-Emissionen bis zum Jahr 2030 um 40 Prozent sinken.

Die IG BAU Münster-Rheine rät Eigenheimbesitzern, den Antrag auf die neue steuerliche Förderung möglichst rasch zu stellen. "Wichtig ist auch, sich frühzeitig um Handwerker zu kümmern. Dachdecker und Co. haben teils schon jetzt volle Auftragsbücher für 2020."