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Wenn Lebenszeit im Auto flöten geht
Nach einer aktuellen Untersuchung des Pestel-Instituts legen Bauarbeiter in Deutschland
im Schnitt 64 Kilometer für die einfache Strecke zur Arbeit zurück. In der repräsentativen
Umfrage unter 4.800 Bau-Beschäftigten gab jeder Vierte an, mehr als eine Stunde zur
Einsatzstelle unterwegs zu sein – plus Rückfahrt. Zum Vergleich: Unter allen
Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern betrifft das nur fünf Prozent.
IG BAU-Bezirkschef Detlev Hopp spricht von „verlorener Lebenszeit“ und fordert die
Baufirmen dazu auf, den Einsatz ihrer Mitarbeiter anzuerkennen. „Mobiles Arbeiten
gehört natürlich zum Bau dazu. Es wird immer woanders gebaut. Aber dann müssen
Bauarbeiter für die Fahrerei immerhin eine Entschädigung bekommen – entweder durch
Geld oder Zeit-Guthaben“, so der Gewerkschafter. Damit könne die Bauwirtschaft auch
einen wichtigen Beitrag gegen den Fachkräftemangel leisten. „Berufsstarter überlegen
sich dreimal, ob sie in einer Branche anfangen, in der sie mehr Zeit im Bulli als zu Hause
verbringen.“